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Rotweine

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Dornfelder

Dornfelder – Der Klassiker

Dieser Rotwein zeichnet sich durch Frucht, Gerbstoff und Wärme aus. Längst ist die Neuzüchtung von vor 50 Jahren zu einem deutschen Rotweinklassiker gereift und erfreut sich seit Jahren einer immensen Nachfrage.

Geschichte

Der Dornfelder hat seine Ursprünge in Weinsberg, Württemberg. Der Weinbaufachmann Immanuel Dornfeld gab dort den Anstoß zur Gründung der dortigen Weinbau­schule. Bereits im Jahre 1955 wurde von August Herold (1902 - 1973) der Dornfelder aus der Kreuzung der Sorten Helfensteiner (eine Kreuzung aus Frühburgunder X Trollinger) und Heroldrebe (eine Kreuzung aus Blauer Portugieser X Lemberger) gezüchtet. Von da an dauerte es noch einige Jahre, bis sich die Sorte unter den Winzern etablierte. Heute ist der Dornfelder die erfolgreichste deutsche Neuzüchtung bei den Rotwein­sorten.

Bedeutung

Seit Mitte der siebziger Jahre (damals ca. 100 ha Anbaufläche) setzte sich der Dornfelder nach und nach durch. Mittlerer Weile sind es rund 8.200 ha die mit der roten Neuzüchtung bestockt sind. Das sind mehr als acht Prozent der deutschen Rebfläche. Nur der Spätburgunder wird in Deutschland unter den roten Sorten noch häufiger angebaut.
Traditionell wird der Dornfelder in den rheinhessischen und Pfälzer Weinbaugebieten (jeweils mehr als 3.000 ha Anbaufläche) angebaut. Freilich findet man ihn aber auch in vielen anderen Anbaugebieten. An der Nahe, in der Pfalz, in Rheinhessen und in Württemberg zählt der Dornfelder zu den "Classic"-Rebsorten.

Anbau

Der Dornfelder ist eine robuste, wenig anfällige Rebsorte. Bei ungezügeltem Wachstum neigt sie zu hohen Erträgen, weshalb viele Winzer zu Beginn der Reifeperiode einige Trauben abschneiden, um hierdurch den Ertrag zu reduzieren und damit die Konzentration der Inhaltsstoffe auf die verbleibenden Trauben zu unterstützen. Das Wachstum der Trauben ist lockerbeerig und daher wenig anfällig für Fäulnis. Dafür stellt die Rebe höhere Ansprüche an den Boden: Sie begnügt sie sich ungern mit sandigen oder steinigen Standorten. Zudem eignet sie sich nur bedingt für frostgefährdete Lagen.

Ausbau & Geschmack

Der Dornfelder wird vornehmlich als trockener Rotwein, teilweise auch halbtrocken ausgebaut. Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Ausbaustile: Der eine betont die intensiven Fruchtaromen wie Sauerkirsche, Brombeere und Holunder und wird jung auf den Markt gebracht. Der andere Ausbaustil erfolgt großen oder kleinen Holzfass (Barrique) und betont mehr die Gerbstoffe und Struktur des Weins. Hierdurch geraten die Fruchtaromen etwas in den Hintergrund. Dabei handelt es sich meist um gehaltvolle, geschmeidige und harmonische Weine. Erkennbar ist der Dornfelder vor allem auch an seiner tiefdunklen Farbe. Zeitweise findet man ihn auch als Dornfelder-Sekt oder als Roséwein.

Genuss

Wie andere kräftige Rotweine, ist der Dornfelder natürlich ideal für die kühlere Jahreszeit – besonders, wenn sie etwas abgelagert sind. Sie passen zu kräftigem Braten, Wild oder Käse. Die fruchtigen Ausbauvarianten aus der letzten Ernte, eignen sich aber auch als Sommerwein - sogar leicht gekühlt.

Portugieser

Portugieser

Ein unkomplizierter, leichter und duftiger Rotwein, ohne all zuviel Tannin. Er ist als Weißherbst ein sehr beliebter Sommerwein.

Geschichte

Die genaue Herkunft des Portugiesers liegt im Dunkeln. Fest steht, dass der Portugieser über österreich (18. Jahrhundert) nach Deutschland (19. Jahrhundert) gekommen ist. Johann Philipp Bronner übernahm die Erhaltungszüchtung des Portugiesers, dessen Ursprung in österreich-Ungarn vermutet wird. Bereits im 19. Jahrhundert verdrängte der Portugieser viele alte Rebbestände.

Bedeutung

Neben dem Spätburgunder und dem Dornfelder ist der Portugieser die dritttwichtigste Rotweinrebsorte in Deutschland. Die Anbaufläche beläuft sich auf ca. 4.500 ha. Und mithin auf beinahe fünf Prozent der deutschen Rebfläche. Seine regionalen Schwerpunkte hat der Portugieser in der Pfalz (2.300 ha), in Rheinhessen (1.700 ha) und an der Ahr (50 ha).

Anbau

Der Portugieser stellt grundsätzlich Ansprüch an Boden- und Lage; auch mit nährstoffarmen Sandböden kommen die Reben gut zurecht. Er ist jedoch nicht so sehr für feuchte und schwere Böden geeignet. Sofern keine Schäden durch Winterfröste eintreten, gilt der Portugieser als wüchsig und ertragssicher. Die Trauben reifen in der Regel früh und können als Qualitätswein teilweise schon Anfang September geerntet werden.

Ausbau & Geschmack

Der Portugieser eignet sich hervorragend dazu, den Traubenmost umgehend oder nach kurzer Standzeit abzupressen und ihn zu einem Weißherbst auszubauen, was seine hellrote Farbe nahe legt. Die Rotweine vom Portugieser, sind meist von hellem Rubinrot in der Farbe und im Alkoholgehalt oftmals leichter als andere Rotweine.

Genuss

Der Portugieser ist bekannt als unkomplizierter, angenehmer, vollmundiger, süffiger und frischer Schoppenwein. Er entwickelt sich ohne all zuviel Tannin schnell und ist schon im Frühjahr ein harmonischer, leckerer Wein. Freilich kann er auch gekühlt (Rosé 9 - 13° C und Rotwein 14° - 16° C) angeboten werden, was den erfrischenden Charakter des leichten Rosé- oder Rotweins - der meist eine belebende Säure mitbringt - noch verstärkt. Im dezenten Duft findet man Anklänge von Beerendüften wie rote Johannisbeere, Himbeere oder Erdbeere, aber auch Sauerkirsche oder einen Pfefferton. Der Portugieser ist für viele Gerichte ein genügsamer Essensbegleiter und hat als Weißherbst viele Freunde.

Regent

Regent – Ein Neuling mit hervorragender Zukunft

Der Regent ist die Neuzüchtung, der eine rosige Zukunft vorhergesagt wird, denn sie liefert feurige, südländische Weine.
Die Rebsorte Regent gehört zu den wenigen wirklich vielversprechenden Neuzüchtungen, der eine glänzende Zukunft vorhergesagt wird. Sie ist das Ergebnis einer Kreuzung aus (Silvaner X Müller-Thurgau) X Chambourcin des Instituts für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof bei Siebeldingen in der Südpfalz aus dem Jahre 1967. Die französische, etwa 100 Jahre alte Sorte bringt den Resistenzanteil mit ein.
Die ersten Kreuzungen wurden über Jahre selektioniert und nur die besten Einzelstöcke wurden vermehrt. Die ersten Pflanzungen in den Weinbauversuchsbetrieben gehen auf das Jahr 1985 zurück. Die Erteilung des Sortenschutzes erfolgte 1993, zwei Jahre später die Eintragung in die Sortenliste. Schließlich wurde die Zulassung für die Qualitätsweinproduktion erteilt.

Bedeutung

Heute findet sich der Regent bereits in fast allen Anbaugebieten. Das große Interesse an Anpflanzungen wird durch die Sortenstatistik belegt: Seit 1997 stieg die Anbaufläche kontinuierlich von 70 ha auf 2.200 ha im Jahre 2006 an. Das sind 2 % der deutschen Rebfläche. Die Schwerpunkte hat der Regent in Rheinhessen, der Pfalz sowie in Baden.

Anbau

Die frühe Reife, das überdurchschnittliches Mostgewicht und die hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Winterfrösten lassen den Anbau des Regent auch in Randlagen zu, solange es sich nicht um kalte, windige Lagen handelt. Er ist weitgehend resistent gegen falschen Mehltau, Oidium und Botrytis ist gut, weshalb auf viele chemische Pflanzenschutzmaßnahmen verzichtet werden kann. Auch seine Blätter sind gegenüber Reblausbefall ebenso resistent wie die herkömmlichen Rebsorten. Da die Wurzeln jedoch etwas anfällig sind, muss die Sorte gepfropft werden.

Ausbau & Geschmack

Der Regent übertrifft einstweilen in Sachen Mostgewichte sogar den Spätburgunder. Allerdings halten sich die Erträge wie beim Pinot Noir in Grenzen. Entsprechend gehaltvoll fallen die Weine aus. Ein moderater Säurewerte lässt den Ausbau milder und samtiger Rotweine zu. Auffällig ist die intensive Rotfärbung nach der Maischegärung aus.

Genuss

Obwohl der Regent erst wenige Jahre auf dem Markt ist, lässt sich schon ein eigener Weinstil ausmachen: Hierbei handelt es sich oft um durchgegorene, stoffige, beinahe südländische Weine mit einem schmeckbaren Tanningerüst. Das Aroma von Kirschen oder Johannisbeeren erinnert an renommierte Rotweinsorten. Der Regent wird als hochwertiges Lesegut auch gerne im Barrique-Fass ausgebaut. Er ist relativ früh trinkreif und begleitet die herzhafte Vesperplatte, etwa mit Salamiwürsten und gut gereiftem Bergkäse, ebenso hervorragend wie intensiv schmeckende Fleischgerichte, eine Lammkeule, ein Ochsenschwanzragout oder Wildgerichte.

Saint Laurent

Eine fast verschwundene Rebsorte erlebt eine Renaissance
Einem Pfälzer Winzer ist es zu verdanken, dass die wertvolle Rebsorte auch in Deutschland erhalten blieb und nun eine Renaissance erleben darf.
Dessen Sohn, der Rebveredler Carl Bronner, sorgte für eine gewisse Verbreitung der Sorte. Ob im Elsass die Heimat des Saint Laurent festzumachen ist oder in einem anderen Teil Frankreichs, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Ihren Namen erhielt die rote Traubensorte möglicherweise durch den Kalenderheiligen St. Laurentius. Er gilt im übrigen auch als Schutzpatron der Köche. Dessen Gedenktag fällt zumindest mit dem Beginn der Traubenreife des Saint Laurent (am 10. August) zusammen. Der Saint Laurent wurde lange Zeit als Spielart des Spätburgunders eingeordnet, doch neuerdings wird er als eigenständige Rebsorte apostrophiert.

Bedeutung

Heute liegt das Hauptverbreitungsgebiet des Saint Laurent in österreich. Einem Südpfälzer Winzer ist es wohl zu verdanken, dass die wertvolle Rebsorte auch in Deutschland erhalten blieb und nun eine Renaissance erleben darf. Der vermutlich letzte in Deutschland noch vorhandene Rebstock wäre beinahe in den sechziger Jahren in der Rebschule Rhodt ausgehackt worden. Nach einigen Jahren der Erhaltungszüchtung hatten die Rebschulen wieder Pflanzmaterial. Seitdem wuchs die Saint Laurent - Fläche beständig. Beinahe jeweils zur Hälfte teilen sich rheinhessische und pfälzische Winzer mit jeweils mehr als 300 ha die bundesweite Anbaufläche von 670 ha. Dieser Wert ist seit 2005 weitgehend stabil.

Anbau

Die Sorte treibt früh aus (Gefährdung durch Maifröste) und reift zeitig. Insofern werden nur mittlere Lagen beansprucht. Allerdings lassen kühle Lagen die Säurewerte auf zu hohem Niveau verharren. Tiefgründige Böden sind ebenso geeignet wie kalkhaltige. Eine weiträumige, luftige Erziehung verhindert zu frühe Traubenfäule. Dadurch kann die Säure von 8 bis 10 Promille bei längerem Zuwarten im Herbst am Stock noch etwas abgebaut werden. Der Ertrag fällt mit 70 bis 80 hl/ha mittel aus. Das durchschnittliche Mostgewicht erreicht beachtliche 80° Oechsle.

Ausbau & Geschmack

Hochgradige Moste mit guten Extrakt- und Säurewerten lassen meist kräftige und gleichzeitig frisch - fruchtige Rotweine entstehen. Verschiedentlich werden höhere Qualitäten auch im Barrique ausgebaut. In der Farbe sind sie tiefrot. Mitunter lassen sich in den fruchtigen Weinen Aromen von Holunderbeeren oder von Wildkirschen erkennen.

Genuss

Da in den meisten Fällen die Winzer die Rebsorte als Ergänzung ihres gehobenen Rotweinangebots sehen, handelt es sich bei den Saint Laurent - Weinen meist um anspruchsvolle Tropfen, die sich gut zur Sonntagstafel eignen. Je nach Fruchtigkeit und Dichte passen sie eher zu leichteren oder kräftigeren Gerichten bis hin zu Wild und reifem Käse.

Spätburgunder

Klassiker für gehobene Ansprüche

Was der Riesling qualitativ für die Weißweine bedeutet, verkörpert der Spätburgunder oder Pinot Noir unter den Rotweinen: Weine für gehobene Ansprüche.

Geschichte

Die Rebsorte Spätburgunder oder Pinot Noir zählt zur Burgunderfamilie. Diese gehört wohl zu den frühesten aus den Wildreben im westlichen Mitteleuropa ausgelesenen Sorten. Karl der Dicke brachte die Sorte 884 an den Bodensee. Im 13. Jahrhundert wurde sie im Rheingau gepflanzt. Im 16. Jahrhundert stand sie vermutlich auch in der Pfalz. Im 18. Jahrhundert soll die Sorte aus dem Burgund an die Ahr gebracht worden sein. Einen Aufschwung erfuhr die Sorte vor 150 Jahren mit der Ausweitung der Sektproduktion, für die man reine Burgunderweinberge anpflanzte. Als Synonyme werden die Begriffe "Pinot Noir" und in Teilen Badens "Klevner" benutzt.

Bedeutung

In Deutschland sind rund 11.800 ha Rebfläche mit der Sorte Spätburgunder bestockt, das entspricht einem Anteil von mehr als zehn Prozent an der Gesamtrebfläche. Winzer und Verbraucher favorisieren die Sorte zunehmend. Seit Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wuchs die Spätburgunderfläche um mehr als 3.000 ha an. Die meisten Reben dieser Sorte stehen in Baden (fast 5.900 ha) - mit einem Schwerpunkt am Kaiserstuhl - und in der Pfalz (fast 1.600 ha). Daneben zählen Rheinhessen und Württemberg mit ebenfalls mehr als 1.200 ha sowie der Rheingau (400 ha) und die Ahr mit mehr als 300 Hektar zu den wichtigen Anbaugebieten des Spätburgunders. In zehn Anbaugebieten zählt er zu den sogenannten Classic-Rebsorten.

Anbau

Die edle und sehr alte Sorte verlangt viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeiht sie in den sogenannten Rieslinglagen, also in den besten Lagen. Sind die Wuchsbedingungen gut, läuft sie zur Hochform auf und lohnt die Mühe mit den schönsten Rotweinen der Welt.

Ausbau & Geschmack

Die Sorte wird vornehmlich als trockener Rotwein ausgebaut, teilweise auch mit einer gewissen Restsüße. Hin und wieder findet man auch Roséweine vom Spätburgunder und auch Sekt. Werden die Trauben nach der Lese sofort abgepresst, so lässt sich aus dem hellen Saft ein "Blanc de Noirs", ein Weißwein aus dunklen Trauben herstellen. Höhere Qualitäten bauen viele Produzenten auch im Barriquefass aus.

Genuss

Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig und haben ein fruchtiges Aroma und Nuancen von Mandel. Der typische Spätburgunder hat einen leicht süßlichen Duft nach roten Früchten, von Erdbeere über Kirsche und Brombeere bis hin zur schwarzen Johannisbeere. Bei Barriqueweinen kommen Vanille-Zimt-Anklänge hinzu. Man unterscheidet den klassischen und den modernen Typ. Traditionell wurden die besten Spätburgunder aus hochreifen Trauben gewonnen, waren nicht sehr farbintensiv, mild, gerbstoffarm und von rostroter Farbe. Neben diesem klassischen Typ gewinnt der moderne Spätburgunder mit kräftigem Rot, mehr Gerbstoff, weniger Säure und häufig kurzer Lagerung im kleinen Eichenfass immer mehr an Bedeutung. Spätburgunder Rotweine sind ideal für die kühlere Jahreszeit. Man trinkt sie chambriert auf 16° bis 18° C. Kräftige Varianten begleiten am besten Braten oder Wild oder auch eine Käseplatte. Weißherbst gefällt zu Vorspeisen und weißem Fleisch, in Auslesequalität auch als Aperitif.

Quelle: Deutsches Weininstitut, http://www.deutscheweine.de